2004 Ausstellung ‚Roses and Yonis‘ im Titusforum Frankfurt am Main

2004 hatte ich eine grosse Ausstellung meiner Rosen- Yoni-Gemälde und Skulpturen im Titusforum in Frankfurt am Main.
Sie fand anlässlich der Aufführung der ‚Vagina – Monologs‘ von Eve Ensler durch das ‚English Theater Frankfurt‘ statt.
Bemerkenswert war, dass alle, Männer wie Frauen so voller Bewunderung und Ehrung diese Werke betrachteten, berührt von dem Ausdruck eines so intimen Themas…
Ich befürchtete, Eltern würden nun ihre Kinder aus der Malschule nehmen. Aber das Gegenteil war der Fall: ich wurde gefragt, ob ich nicht noch mehr Kinder und Jugendliche unter meine Fittiche nehmen könne…
Weiter unten mein Vortrag zum Thema!

Meine Rede zur Ausstellung Rosen/ Yonis

Ich habe das kreiert, weil es mir am Herzen liegt, die Kräfte der Erde wieder aufleben zu lassen und zu erhalten.
Die Form des Yoni-Symbols habe ich deshalb gewählt, weil es die erste Form ist für die göttlich-weiblichen Energien.
Das Wort ‚Yoni‘ klingt geheimnisvoll, es ist aus dem Sanskrit. In hinduistischen Tempeln findet man dieses Symbol sehr oft, es wird rituell genährt, zusammen mit dem Shiva-Lingam (Penis) mit Milch und Honig übergossen.
Erschaffen habe ich diese Serie auch, weil es mir scheint, dass es uns an Demut mangelt, genau hinzusehen, woher unser Leben kommt.
Wir sind so darauf konzentriert und bedacht, einen guten Eindruck zu machen, als hinge unser Leben davon ab, was die Leute von uns denken, bzw. als käme unser Leben von dort und so stolzieren wie Hähne herum, um gut auszusehen und dazustehen.
Dass wir uns soweit herunter begeben müssen, ist uns unangenehm und peinlich…, aber sinnvoll.
Denn nur da, wo uns nichts mehr übrig bleibt für die Schau nach aussen, einen guten Eindruck zu machen, sind wir, was wir wirklich sind, ohne Maske, ungeschminkt!
Das fiel mir beim Malen auf: unsere Gesichtszüge prägen und verändern sich mit unseren Gedanken und Gefühlen, nicht aber die Geschlechtsteile.
So kommen wir von der Ebene des Erkärens (Kopf) auf die Ebene des Empfindens (Herz) und hier können wir uns zu einem ‚Du‘ bekennen, einem Gegenüber, einem Miteinander, dem Mit-teilen, fest verbunden mit unseren Wurzeln, durch die wir Nahrung bekommen und auf deren Existenz wir angewiesen sind.
In einer Vision hörte ich mich sprechen: ‚Ich verhelfe der Vagina zur Wiedergeburt, sie möchte gesehen werden.‘
Ich war überrascht!
Wenn wir ‚Vagina‘ mit ‚Mutter Erde‘, mit ‚Kräfte der Erde‘ ersetzen, wird klar, was gemeint ist:
wenn wir bewußt und feinfühlig den Boden berühren, die Luft atmen, ist alles durchdrungen von ihrer Präsenz und wir erfahren große Geborgenheit auf Schritt und Tritt. Sie schenkt uns unsere Freiheit!
Und so ist das, was ich heute hier tue ein Dank, dass ich all das sein kann was ich

in mir fühle, hier auf der Erde, durch ihre Kräfte getragen.
Es gibt hier im Publikum eine Person, der ich versprochen habe, Folgendes zu sagen:

I love my vagina.
Why?
Because it soothes me, caresses me,
makes me feel at home and right,
why so far down, why not up in the sky?
Because that’s where our home is …